von Hannelore | Dez 4, 2024 | Adventskalender
Christkind im Walde
von Ernst von Wildenbruch
Christkind kam in den Winterwald, der Schnee war weiß, der Schnee war kalt. Doch als das heil’ge Kind erschien, fing’s an, im Winterwald zu blühn.
Christkindlein trat zum Apfelbaum, erweckt ihn aus dem Wintertraum. „Schenk Äpfel süß, schenk Äpfel zart, schenk Äpfel mir von aller Art!“
Der Apfelbaum, er rüttelt sich, der Apfelbaum, er schüttelt sich. Da regnet’s Äpfel ringsumher; Christkindlein’s Taschen wurden schwer.
Die süßen Früchte alle nahm’s, und so zu den Menschen kam’s. Nun, holde Mäulchen, kommt, verzehrt, was euch Christkindlein hat beschert!
von Hannelore | Dez 3, 2024 | Adventskalender
Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen
von Gustav Falke
Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen und wecken Freude in allen Herzen.
Ihr lieben Eltern, in diesen Tagen, was sollen wir singen, was sollen wir sagen?
Wir wollen euch wünschen zum heiligen Feste vom Schönen das Schönste, vom Guten das Beste!
Wir wollen euch danken für alle Gaben und wollen euch immer noch lieber haben.
von Hannelore | Dez 2, 2024 | Adventskalender
Die Weihnachtsmaus
von James Krüss
Die Weihnachtsmaus ist sonderbar – sogar für die Gelehrten. Denn einmal nur im ganzen Jahr entdeckt man ihre Fährten.
Mit Fallen und mit Rattengift kann man die Maus nicht fangen. Sie ist, was diesen Punkt betrifft, noch nie ins Garn gegangen.
Das ganze Jahr macht diese Maus den Menschen keine Plage. Doch plötzlich aus dem Loch heraus kriecht sie am Weihnachtstage.
Zum Beispiel war vom Festgebäck, das Mutter gut verborgen, mit einem mal das Beste weg am ersten Weihnachtsmorgen.
Da sagte jeder rundheraus: Ich hab´ es nicht genommen! Es war bestimmt die Weihnachtsmaus, die über Nacht gekommen.
Ein andres Mal verschwand sogar das Marzipan von Peter; Was seltsam und erstaunlich war. Denn niemand fand es später.
Der Christian rief rundheraus: ich hab es nicht genommen! Es war bestimmt die Weihnachtsmaus, die über Nacht gekommen!
Ein drittes Mal verschwand vom Baum, an dem die Kugeln hingen, ein Weihnachtsmann aus Eierschaum nebst andren leck`ren Dingen.
Die Nelly sagte rundheraus: Ich habe nichts genommen! Es war bestimmt die Weihnachtsmaus, die über Nacht gekommen!
Und Ernst und Hans und der Papa, die riefen: welche Plage! Die böse Maus ist wieder da und just am Feiertage!
Nur Mutter sprach kein Klagewort. Sie sagte unumwunden: Sind erst die Süßigkeiten fort, ist auch die Maus verschwunden!
Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg, sobald der Baum geleert war, sobald das letzte Festgebäck gegessen und verzehrt war.
Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus, – bei Fränzchen oder Lieschen – da gäb es keine Weihnachtsmaus, dann zweifle ich ein bisschen!
Doch sag ich nichts, was jemand kränkt! Das könnte euch so passen! Was man von Weihnachtsmäusen denkt, bleibt jedem überlassen.
von Hannelore | Dez 1, 2024 | Adventskalender
Weihnachten
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Zwar ist das Jahr an Festen reich, Doch ist kein Fest dem Feste gleich, Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein Stets harren in süßer Lust und Pein.
O schöne, herrliche Weihnachtszeit, Was bringst du Lust und Fröhlichkeit! Wenn der heilige Christ in jedem Haus Teilt seine lieben Gaben aus.
Und ist das Häuschen noch so klein, So kommt der heilige Christ hinein, Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen, Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.
Der heilige Christ an Alle denkt, Ein Jedes wird von ihm beschenkt. Drum lasst uns freu’n und dankbar sein! Er denkt auch unser, mein und dein.